Mittwoch, 26. Juli 2017
Tag 4 25.07.2017
Ausgeruht trafen wir uns morgens wieder am Gesundheitszentrum. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus zum Fluss Nyodogawa, dem klarsten Fluss Japans. Dieser zumeist von steilen Bergen umgeben Fluss ist der dritt größte in der Präfektur Kochi markiert die Nordgrenze von Hidakamura.
An unserem Ziel angekommen nahmen wir an einer Bootsfahrt Teil. Die beiden Boote, auf die wir aufgeteilt wurden, waren yakata-bune Boote. Diese für Personentransport genutzte japanische Bootsart wurde in der Edo-Zeit entwickelt, daher haben sie sehr niedrige Dächer. Selbst gebeugt war es schwer durch das Boot zu gehen. Natürlich standen im Inneren auch keine Sitzbänke, man setzte sich einfach auf dem Boden. Von unseren Plätzen aus konnten wir den Fluss, bei dem man häufig den Boden sehen kann, ebenso wie die ihn umgebende Natur, bewundern.
Anschließend fuhren wir zu einem Hotel, das ein Stück flussabwärts stand. In der hoteleigenen Werkstatt durften wir dann Uchiwa herstellen. Diese blattförmigen Fächer sind nicht wie die bei uns bekannten zusammenklappbaren Exemplare. Sondern sehen aus wie große dünne Tischtennisschläger mit denen man sich Wind zufächeln kann. Zu ihrer Herstellung bekamen wir ein Seidenpapier, das wir dann beliebig einfärben konnten. Dieses wurde dann mit Kleber auf dem hölzernen Rahmen geklebt. Zuletzt schnitten wir das Ganze noch zurecht und fertig war der Fächer.
Danach bekamen wir dann im Restaurant des Hotels unser Mittagessen serviert. Es gab eine Pilzsuppe, Salat, Reis und Schweinesteak. Doch kaum hatten wir unser Essen beendet, mussten wir schon wieder aufbrechen.
Wir wurden mit Schwimmwesten, Helmen und Paddeln ausstaffiert und liefen dann zum Ufer des Nyodogawa. Dort lagen bereits Kajaks für uns bereit. Nach einer ausführlichen Erklärung zur richtigen Handhabung der Paddel, von der wir leider wenig verstanden, bestiegen wir erstmals die Boote. Nach ausreichender Eingewöhnungszeit, fuhren wir ein Stück Flussaufwärts, wo wir unsere Kajaks auf dem Ufer ablegen und im Fluss baden gehen konnten. Bereits wenige Meter in den Fluss hineingewartet, konnten selbst die größten Mitglieder unserer Gruppe nicht mehr stehen.
Als wir nach einiger Zeit weiterfuhren, durften wir in eine Stromschnelle hereinpaddeln die uns wieder an den Punkt wo wir die Pause gemacht hatten zurücktrieb. Für die Einsteiger unter den Kajakfahrern eine nahezu „todesmutige“ Aktion.
Dann ging es auch wieder flussabwärts zu unserem Ausgangspunkt. Nicht daran interessiert schnell zu rudern, bauten einige Mitglieder unserer Gruppe ihre Kanus zu einem „Floss“ um, indem sie sich aneinander festhielten. Am Ende der Tour waren manche der Meinung es sei sehr anstrengend gewesen, während ausdauerndere Fahrer doch lieber mehr Aktion gehabt hätten.
Zum Abschluss unseres Tages gingen wir dann noch in den Onsen, ein japanisches Bad. Natürlich war das Bad geschlechtergetrennt. Angekommen in den Räumlichkeiten, musste man sich zunächst komplett entkleiden. Dann betraten wir, nur mit einem Handtuch bedeckt, das Bad. Dort wuschen wir zunächst den ganzen Körper, bevor wir zur Entspannung in verschiedene Wasserbecken stiegen: zur Auswahl standen zwei Heißwasserbecken, eines drinnen, das andere draußen, ein Kaltwasserbecken und ein Kräuterbad.
Nachdem wir unser Bad genossen hatten, zogen wir uns wieder an und fuhren zurück nach Hidaka, wo wir zunächst zu unseren Gastfamilien gingen. Abends dufte man dann noch freiwillig an einem japanischen Schwerttanz oder dem Fußballtraining der Kinder teilnehmen.

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Tag 3 24.07.2017
Um vor unserer Abreise noch zu frühstücken und den Koffer zu packen, standen wir mit der Sonne auf. Nach unserem Geschmack viel zu früh, fuhren wir um sieben Uhr zwanzig Ortszeit zum Flughafen in Osaka. Von dort flogen wir vierzig Minuten nach Kochi-Itoma-Airport.
Am Airport angekommen ging es weiter nach Katurahama wo wir in einem Hotelrestaurant ein reichhaltiges Mittagessen bekamen. Um dieses zu verdauen machten wir einen kleinen Spaziergang am Strand des pazifischen Ozeans und besuchten das örtliche Aquarium.
Hier durften wir Schildkröten füttern und besuchten eine Robbendressur-Show an deren Höhepunkt die Robbe mit ihrer Schwanzflosse einen Fußball schoss.
Danach ging es weiter zu dem Omura-Schrein in Hidakamura. Bevor wir zu dem Schrein selbst gingen nahmen wir die rituellen Waschungen vor. Die des Körpers und der Seele. Für erstere schöpft man mit einer Kelle Wasser aus einem Brunnen. Mit diesem wäscht man zuerst die linke, dann die rechte Hand und zuletzt spült man noch den Mund aus. Die Waschung der Seele wird gewöhnlich an den drei Toren des Schreins vorgenommen, indem man sich vor jedem Tor verbeugt, darunter hindurch läuft, sich umdreht und sich dann erneut verbeugt. Nachdem wir das getan hatten, liefen wir bis zu dem eigentlichen Gebäude. Um dem Gott des Schreins einen Wunsch vorzutragen läutet man zunächst eine Glocke, dann verbeugt man sich zweimal, klatscht zweimal, bringt dem Gott seinen Wunsch vor und verbeugt sich erneut.
Als erster sportlicher Höhepunkt stand Fußball mit Schülern der Hidaka Mittelschule, im gleichnamigen Ort, auf dem Programm. Wir wurden zusammen mit den Schülern in fünf gemischte Teams aufgeteilt. In diesen traten wir dann in der, für unsere Verhältnisse, viel zu heißen Turnhalle gegeneinander an. Als Dankeschön bekamen wir jeder eine Urkunde mit einem Bild von uns und unserem Team und einen Origami-Kranich.
Zuletzt wurden wir dann zu einem Gesundheitszentrum gefahren, das unser täglicher Treffpunkt werden würde. Dort wurden wir vom Bürgermeister, der lokalen JJSA und unseren Gastfamilien in Empfang genommen wurden. Während des Essens trat auch die örtliche Tanzgruppe auf und führte drei lokale Volkstänze aus der Präfektur Kochi auf. Bei dem letzten durften wir dann auch teilnehmen.
Nach diesem Programm lernten wir unsere Gastfamilien kennen, bei denen wir die nächsten Tage übernachten würden. Mit diesen gingen wir dann nach Hause.

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Dienstag, 25. Juli 2017
Tag2 23.07.2017
Mehr oder minder ausgeschlafen begaben wir uns morgens an das eindrucksvolle Frühstücksbüffet. Uns erwartete nicht nur ein internationales Frühstück mit Toast, Bacon und Müsli, sondern auch ein japanisches Frühstück. Dieses beinhaltete Natto, eine japanische Frühstücksspezialität, sowie verschiedene Fisch-Gerichte und Miso-Suppe.
Derart gestärkt begaben wir uns auf eine Erkundungstour in Kyoto. Diese sehr traditionell anmutende Stadt bietet viele Attraktionen, wie zum Beispiel den ehemaligen Kaiserpalast, diverse Schreine und Tempel.
Zunächst besuchten wir den buddhistischen Tempel Kinkaku-ji („Goldener-Pavillon-Tempel“). Dieser verdankt seinen Namen dem Blattgold mit dem die beiden oberen Etagen überzogen sind. Leider ist das Innere des Tempels für die Öffentlichkeit unzugänglich.
Dafür entschädigte uns der große japanische Garten mit mehreren Schreinen, der den Tempel umgab. Hier konnte man sowohl Steingärten, Teiche, als auch einen Baum, der wie ein Boot aussah, bewundern.
Als nächstes besuchten wir den Kiyomizu-dera, einen Tempel, der zu einer der bekanntesten Attraktionen der Stadt gehört. Die Tempelanlage umfasst mehrere Tempel (buddhistisch) sowie Schreine (shintoistisch). Auffällig war dort die große Zahl an JapanerInnen in ihrer traditionellen Kleidung der Japaner dem Kimono. Dies komme, so unsere Reiseführerin, daher, dass man wenn man einen Kimono trüge keinen Eintritt zahlen müsse um die Tempelanlage zu betreten.
Von dem Tempel aus hatte man auch einen guten Blick auf Kyoto. Dies ist möglich, da der Haupttempel von starken Holzstützen getragen, weit oben auf dem Südberg von Kyoto errichtet wurde. So konnte man von den Terrassen Teile der Tempelanlage überblicken und einen Blick auf den Kyoto-Tower und den Hauptbahnhof erhaschen.
Zuletzt stand dann noch ein Besuch der Fushimi-Inari an. Hier sind viele der orangenen Toren, die traditionell den Eingang eines Schreins markieren. Gewöhnlich sind es drei, doch in Fushima-Inari sind es bedeutend mehr (10.000)da Firmen oder Privatpersonen zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel dem 100-jährigen Firmengründungsjubiläum o.ä. ein Tor spenden. Auf der Rückseite dieser Tore stehen, sowohl wann es gespendet wurde, als auch wer der Stifter ist.
Hier durften wir uns frei bewegen und auf dem dort aktuell stattfindenden Sommerfest einkaufen. Manche wagten sich auch ihr Orakel zu befragen, das einer unserer Mitfahrerinnen sehr großes Glück versprach. Dazu schüttelte man ein Holzgefäß aus welchem dann ein Stab mit einer Zahl rauskam. Diese Zahl war ausschlaggebend aus welchem Fach man sein Orakel bekommt. Dieses Orakel umfasste einen Zettel mit der Weissagung über das persönliche zukünftige Glück.
Zurück im Hotel gab es dann ein Abendessen und eine Besprechung mit dem Dolmetscher und Reiseführer, die uns auf der weiteren Reise begleiten werden. Anschließend übten wir noch den Cup-Song für Tokio. Damit wurden wir dann in die Nachtruhe entlassen.

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Tag 1 22.07.2017
Nach einem langen holprigen Flug landeten wir in Osaka, wo wir alle einheitlich in schwarzen Delegationsshirts erstmals japanischen Boden betraten.
Sofort ging es weiter. Mit mehreren Bussen wurden wir aus Osaka hinaus bis hin nach Otsu in der Nähe von Kyoto gebracht, wo sich unser Hotel befindet.
Da wir um neun Uhr Ortszeit an den Hotels ankamen, konnten wir unsere Zimmer noch nicht sofort beziehen und mussten stattdessen unser Gepäck abstellen.
Müde von der langen Reise wurden wir von den japanischen Organisatoren der JJSA (Japan Junior Sports Association) und mehreren Dolmetschern in Empfang genommen.
Von diesen wurden wir dann auch ausführlich über die JJSA und unser Jahresthema „Fairplay –Respekt in Sport und persönlichem Umfeld“ informiert. So wurde unter anderem die Bedeutung des Olympia Logos für die Olympiade 2020 in Tokyo besprochen.
Anschließend begann das, nach den eher kargen Mahlzeiten im Flugzeug, langersehnte Mittagessen. Wir bekamen eine Bento-Box mit Reis, Fleisch und Gemüse, die natürlich mit Stäbchen gegessen wurde, was nicht immer mit Erfolg gekrönt war.
Nach unserer Mahlzeit durften wir dann endlich unsere Zimmer beziehen. Die Zimmer waren zu unserer Freude geräumig und man hatte eine großartige Aussicht auf den vor dem Hotel gelegenen Biwa See, dem größten See Japans.
Am Abend stand der offizielle Empfand der Deutschen Delegation durch die JJSA auf dem Programm. Nach Geschenke- und Wimpeltausch, so wie offiziellen Ansprachen durch den vertretenden Leiter der JJSA Yuya Tomizawa und dem Delegationsleiter Dieter Haug, fand dann das offizielle Empfangsabendessen statt mit dem das Tagesprogramm abgeschlossen wurde.

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JapanBlog RP-SL
Dieser Blog beschäftigt sich mit dem 44. deutsch-japanischen Simultanaustausch der DSJ im Jahr 2017. Insbesondere um die Erlebnisse und Erfahrungen der Gruppe Rheinlandpfälzische und Saarländische Sportjugend. Es handelt sich somit um einen Reisebericht.

Sofern möglich sollte es für die Dauer unserer Reise (21.7.1017 - 7.8.2017) täglich Einträge geben. Dies ist nicht zwangsläufig der Fall, da nicht gesichert ist, dass wir jeden Tag Internetzugang haben.

Ich hoffe es gefällt euch

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